Die
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| 1993 | Windows-3.1-Fake | animierte 3D-Darstellung von Molekülen |
| 1994 | Maus-Menü im Textmodus | Simulation von Wurfparabeln |
| 1996 | Bildschirmschoner | MasterMind-Spiel |
| 1997 | Turbovision-Clone | Abitur-Notenerfassung (AbiQual) |
| 1997 | Windows-Fake | Demo von Binärbaumen für Lehrzwecke |
| 1997 | Windows-Fake | GRAFSYS |
| 1997 | Windoof nachempfundene Oberfläche | Schachprogramm |
Auf dem Amiga gibt es seither die
verschiedenen IF-Formate, von denen sich besonders das Bild-
und das Sampleformat bewährt haben. Jedes Amiga-Programm
verwendet beim Laden eines Bildes das IFF-ILBM-Format, bei
Samples entsprechend IFF-8SVX. Und obwohl das Problem mit der
unmöglichen Vielzahl (allerdings ohne nennenswerte Vielfalt)
an Formaten eigentlich die PCs haben, gibt es bei uns seit der
Kickstart 3.0 die Lösung für das Problem in Form von
DataTypes. Diese sind ein bißchen vergleichbar mit dem OLE
von Windows, aber wirklich nur ein bißchen.
Viele halten es für professionell, wenn ein Computer viel Speicher und Rechenleistung braucht. Ich halte es eher für Unfähigkeit zum effizienten Programmieren. Mal zum Vergleich: Unser Betriebssystem breitet sich auf einem 0.5 MB-Rom und einigen nicht ganz so essentiellen Dateien auf Diskette aus. Nach dem Hochfahren fehlen einem je nach Belastung mit diversen Commodities 0.5MB-1MB vom Ram. D.h. mit 2 MB lassen sich alle Mittelklasse-Programme starten, bei 4 MB hat man auch mit umfangreichen Programmen keine Probleme, bei 8 MB muß man schon einige Programme parallel laufen lassen, damit der Speicher voll wird und bei 16 MB ist es geradezu aussichtslos, den Speicher voll zu kriegen, wenn man nicht gerade RayTracing betreibt oder darauf besteht, MPEG-Animationen in der RamDisk zu verwalten. Überlegt mal, was man mit 16 MB unter Windoof 95 anfangen kann! Ohne Auslagerungsdatei, versteht sich, denn beim Amiga ist das auch nicht üblich.
Das gleiche gilt für Festplattenkapazität und Prozessorleistung. Beim letzteren allerdings mit dem Unterschied, das Motorola zugunsten seiner PowerPC-Chips, den MC68060 (zeitlich äquivalent zum Pentium) bei 60MHz und einem hohen Preis belassen hat. Trotzdem ist beim Amiga schon mit deutlich weniger Megahertzen eine ordentliche Arbeitsgeschwindigkeit mit GUIs zu verzeichnen. Das liegt vor allem daran, daß der Blitter das Fenster-Handling, die Sprite-DMA den Mauszeiger und der Copper das Screen-Dragging (unter allen Computersystemen einmalig) übernimmt, um nur die wichtigsten Dinge zu nennen.
Unter dem Strich bleibt, daß man auf dem
Amiga immer versucht hat und noch versucht, alle Mittel der
aktuellen Technik zu nutzen, sich nicht auf hemmende Standards
einzulassen (nicht auf keine Standards, sondern nur auf die
unflexiblen nicht). Im aktuellen Fall des Umstiegs auf PowerPC,
nimmt man dabei sogar Inkompatibilitäten in Kauf. Die meisten
PC-User schlagen an diesem Punkt die Hände über dem Kopf
zusammen, aber mal ehrlich, auf Windows 95 läuft auch nicht
mehr alles, und irgendwann muß für ein Programm auch mal
Schluß sein, wenn es nur noch läuft, aber gemessen an neuen
Programmen keinen Komfort mehr bietet.
Es ist wirklich wahr: Solange bei PCs eine Soundkarte noch extra zu erwerben war, verlor niemand ein Wort darüber, aber heute ist es das, worauf jeder beim Kauf eines PCs achten sollte: Multimedia. Keiner weiß, was es bedeutet, aber alle müssen es haben und die Werbeexperten versprechen einem das Blaue vom Himmel. Neu ist es keinesfalls, wie gesagt, der Amiga beherrscht Grafik, Sound und Datenschaufeln im Parallelbetrieb seit mehr als 10 Jahren. (Und das ist in der Computerbranche ein Zeitalter.) Aber jetzt auf einmal ist es eben etwas.
Und trotzdem: Wer Malen, Musik, Ray-Tracing
oder alles vereint als Video-Bearbeitung betreiben will, kommt
am Amiga einfach nicht vorbei. Auch wenn die als
unvoreingenommenen Tester von der Stiftung-Warentest
konsequent alles Amiga-relevante meiden. In der Praxis sieht's
jedenfalls so aus, daß jeder Amiga-Benutzer den ich kenne,
eines jener oben genannten kreativen Hobbys am Amiga verfolgt,
während unter den PC-Usern, von denen ich ungleich mehr
kenne, ihren PC hauptsächlich zum Spielen und Briefe
schreiben verwenden.
Diese oder die ähnlich geartete Frage "Hast Du noch Deinen Amiga?" wird häufig an mich herangetragen und unterstreicht jedesmal, wie wenig PC-User doch über den Computer wissen, den sie mit Vorliebe belächeln.
Zunächst ein kurzer Geschichtsabriß: Zuerst gab es die kleine Firma Amiga, welche bahnbrechende Spielekonsolen auf den Markt bringen wollte. Noch vor Markteinführung ging ihr allerdings die Luft aus, und sie wurde von Commodore geschluckt. Selbst Commodore ist also eigentlich nicht die Firma, die Amiga ins Leben gerufen hat. Im weiteren ruhte sich Commodore aber auf den Lorbeeren aus und steckte das mit Amiga verdiente Geld lieber in die Entwicklung von MS-DOS-PCs und verlor letztendlich durch diese Politik 1992 beides: die PC- und die Amiga-Linie. Amiga wurde von ESCOM übernommen, es wurden große Pläne geschmiedet und ... nicht verwirklicht, weil ESCOM pleite ging. Dann hielt VISCorp den Laden für etwa ein Jahr auf, bis sie entschieden hatten, nun doch keine Settop-Boxen mit Amiga-Technologie zu entwickeln. Im April 1997 kam dann eine Firma, die groß genug schien, dem Amiga wieder neues Leben einzuhauchen. Nach langer Zeit der Funkstille entschied man sich, noch ein letztes OS-Update für die alten Amigas nachzuschieben und eine neue Amiga-Reihe aufzulegen, die aber nur noch durch den Namen und eine Emulation mit den originalen Amigas verwandt sein sollte, und im Prinzip auch nur eine mit Chips für Standardaufgaben wie 3D-Grafik, MPEG, Dolby-Surround, MIDI etc. vollgestopfte Maschine sein sollte. Also war's vielleicht ganz gut, daß Gateway im September 1999 herausfand, daß sie eigentlich noch nie selbst Hardware entwickelt haben und das deshalb auch jetzt nicht tun wollten. So zogen sie sich auf die Entwicklung einer objektorientierten Java-basierten Systemumgebung zurück.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Daß alle bisherigen Eigner an der Amiga-Technologie gescheitert sind, liegt nicht daran, daß sich die Technologie nicht verkaufen läßt, sondern vielmehr daran, daß die Leute einfach keine Ahnung davon haben. Wie oft hat Commodore in Zeitplan und Weiterentwicklung enttäuscht, wie kurzsichtig waren die Pläne, die unter ESCOMs Fuchtel entstanden, wie wenig Fingerspitzengefühl hat Gateway2000 beim Umgang mit der Amiga-Gemeinde bewiesen? Das Dilemma scheint zu sein: Um Amiga eine angemessene Entwicklung angedeihen zu lassen, bedarf es einer großen finanzstarken Firma. Warum aber sollen solche Firmen in Amiga investieren, wo sie ihr Geld auch viel einfacher mit Standard-PCs verdienen können?
Aber: Was uns nicht sofort tötet, stärkt uns nur.
In der langen Zeit, in der am Amiga nicht mehr entwickelt wurde, entstanden einige Eigeninitiativen, die hoffnungsvolle Amiga-Alternativen darstellen. Eine von ihnen, die aus ehemaligen Amiga-Mitarbeitern entstandene Firma Amino, hat Anfang Januar 2000 von Gateway Amiga-Namen, Logo, Hardware, Betriebssystem und Inventar erstanden. Daneben gibt es noch einige andere Amiga-Rettungsinitiativen, von denen ich nur hoffen kann, daß sie sich nicht gegenseitig im Weg stehen werden. Diese sind Phoenix, KOSH, PowerOS, COSA, Boxer und womöglich noch andere.
Hier noch etwas Nostalgie: Besonders in der Zeit nach ESCOM und vor Gateway gab es einige kommerzielle Ansätze, die Amiga-Philosophie in neu entwickelten Systemen weiterleben zu lassen. Da Amiga sich aber über sehr lange Zeit in einem merkwürdigen Zustand befand, in dem das Projekt eigentlich nicht mehr weiterentwickelt wurde aber eigentlich auch nicht zum Stillstand gekommen war, wurden viele dieser Vorhaben wieder eingemottet.
Diese Firma hat schon lange vor den anderen die Initiative für einen eigenen Amiga-Kompatiblen ergriffen. Seit einigen Jahren bietet sie mit ihrem DraCo einen Computer an, der seine Fähigkeiten den Steckkarten (auch aus dem Hause MacroSystem) verdankt, auf Amiga-Custom-Chips verzichtet und eigentlich nur noch durch das AmigaOS mit dem Ur-Amiga verbunden ist.
Ursprünglich für Towergehäuse für Amigas bekannt, machte eagle Anfang 1996 den Sprung zu eigenen Tower-Amigas auf Lizenz, d.h. mit originalen Custom-Chips und dem AmigaOS, so daß die eagle 1200 und eagle 4000 noch als "echte" Amigas durchgehen. Ähnliches gilt auch für Micronik.
Diese Firma wurde erst 1996 gegründet, zum Teil von ehemaligen Amiga-Mitarbeitern. Begonnen hat sie mit dem Vertrieb der BeBox, ein Computer der beachtlicherweise mit zwei Prozessoren parallel betrieben wurde, aber dementsprechend preislich nicht in den Consumermarkt paßte. Diese Lücke sollte dann der PIOS One schließen. Allerdings blieb beim Durchstöbern der technischen Daten für den Amiga-Benutzer der schale Beigeschmack, daß es sich beim PIOS One im Grunde um einen herkömmlichen PC handelte, nur das der Intel Pentium durch einen Motorola PowerPC und Windows durch alle möglichen andere Betriebssysteme ersetzt werden sollte.
Da von Amiga Technologies auch das Fortkommen des AmigaOS abhängt, braucht ein unabhängiger Amiga-Clone auch ein unabhängiges OS. Zum Glück erkannte dies proDad rechtzeitig, obwohl man das von einer Video/Animations-Software entwickelnden Firma gar nicht erwartet hätte. Mit pOS (portable Operating System) sollte ein Betriebssystem entstehen, das
Das beste zuletzt: Einst einer von vielen Turbokarten-Herstellern hatte sich Phase5 zum neuen Hoffnungsträger der Amiga-Gemeinde gemausert. Denn hier wurde ein würdiger Amiga-Nachfolger (Arbeitsname: A\Box) ersonnen. Dann gab's aber erstmal von dort Turbokarten mit MPCs 603e oder 604 bestückt, so daß Entwickler sich für den neuen Computer rüsten konnten. Die A\Box sollte in der Tradition des Amigas mit einem Spezialchip ausgerüstet sein, dessen Funktionen nicht einfach mit höherer Geschwindigkeit wettzumachen sind. Wenn man den Spezifikationen trauen durfte, sollte dort ein erschwinglicher Super-Rechner heranwachsen, der den von der PC-Glitzerwelt verschlissenen Begriff Multimedia erstmals wieder Sinn eingehaucht hätte. Das sollte durch integrierte Einheiten für Video+Audio- Digitalisierung/Verarbeitung/Wiedergabe erreicht werden. Das von PC-Verfechtern skeptisch beäugte Konzept der Integration hat viele Vorteile:
Du hast es bis zum Ende dieses Textes geschafft. Das läßt für mich nur folgende Schlüsse zu: